Im Jänner1992 wurde die österreichische Botschaft in Kiew errichtet, 1994 das Kulturforum. Parallel dazu wurden in verschiedenen Städten der Ukraine Österreich-Bibliotheken eingerichtet: 1992 Chernivtsi (Czernowitz), Kiew und L’viv (Lemberg), 1994 Charkiw. In L’viv besteht seit 1998 zusätzlich ein „Österreichisch-Ukrainisches Kooperationsbüro“, in Odessa ist das Büro der österreichischen Bildungsbeauftragten. Die breite geographische Streuung der Kultureinrichtungen zeigt das österreichische Bestreben, die Kontakte zum ganzen Land zu intensivieren, nicht nur zur Hauptstadt Kiew und zu den ehemaligen Kronländern Galizien und Bukowina in der Westukraine.
Die Projekte des Forums sollen möglichst aktiv am ukrainischen Kultur- und Wissenschaftsleben teilhaben. Dabei sollen durchaus auch organisatorisch und inhaltlich neue Wege beschritten werden. Dies soll den anhaltenden Prozess der Transformation unterstützen, in dem die Ukraine seit Ausrufung der Unabhängigkeit steht. Zugleich sollen dabei auch die schöpferischen Kräfte zu Wort kommen, die sich für Modernisierung in Österreich einsetzen.
Die Ukraine hat 1998 die Strategie der Integration in die Europäische Union beschlossen, ein Dokument das ausdrücklich den besonderen Stellenwert von „Kultur, Bildung, Wissenschaft und Technik“ in diesem Prozess hervorhebt. Im selben Jahr hat das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur ein Memorandum über die Zusammenarbeit unterzeichnet. Vor diesem Hintergrund sucht das Kulturforum nach Möglichkeiten, mit seinen Veranstaltungen im Bereich der Bildung Akzente zu setzen. Neben Eigenveranstaltungen spielt die Beteiligung an europäischen Veranstaltungen eine stetig wachsende Rolle. Im Dezember 2001 haben die örtlichen Partner British Council Ukraine, Goethe-Institut Kiew, Institut Français d’Ukraine und Österreichisches Kulturforum Kiew in Kiew das „Europäische Zentrum für Bildungskooperation“ gegründet.
Die Ukraine, einer der größten Staaten Europas, hat ein immenses künstlerisches und intellektuelles Potenzial. Die österreichische Kulturarbeit setzt sich zum Ziel, Künstler, Wissenschaftler, Studenten und andere interessierte Menschen aus den beiden Ländern zusammen zu bringen. Dadurch soll ein gleichberechtigter, beidseitiger Austausch entstehen, der für beide Länder eine Bereicherung ist.